Was versteht man unter einem Plagiat?
Der Begriff "Plagiat" ist nicht ganz einfach zu definieren. Denn es wirft viele Fragen auf, wie z.B.:
- Ab wann kann man sagen, dass ein gewisser Text als Plagiat abgestempelt wird?
- Kann ein Plagiat auch nur einen Satz lang sein, oder muss es schon ein ganzer Text sein?
- Was ist, wenn man einen Text umformuliert? Ist es dann immer noch ein Plagiat?
Und so weiter und so fort... Kurz gefasst kann man sagen, dass ein Plagiat eine Kopie ist. Eine illegale Kopie eines Textes, insofern man keine Quellenangaben macht.
In der Klasse haben wir, im Zusammenhang zum Buch "Axolotl Roadkill", das Thema Plagiat auch schon behandelt. Wir haben viele Beispiele (wie das unten aufgelistete) gesehen und uns einige Gedanken darüber gemacht.
Beispiel:
Axolotl Roadkill, Seite 23:
“Ich habe Fieber, Koordinantionsschwierigkeiten, ein Promille im überhitzten Blut…”
Im Buch STROBO (Partnerlink zu Amazon), welches der Berliner Blogger Airenletztes Jahr veröffentlichte, heißt es auf Seite 106:
“Ich habe ein Grad Fieber sowie ein knappes Promill Alkohol im überhitzten Blut.”
(http://www.gefuehlskonserve.de/axolotl-roadkill-alles-nur-geklaut-05022010.html)
Wir konnten uns danach nicht wirklich einigen, ob die Schriftstellerin Helene Hegemann eine grosse Leistung gebracht hat, indem sie ein gut verkauftes Buch geschrieben hat. Denn Vieles daraus war aus einem Internetblog geklaut, und kaum umgeschrieben worden. Somit sind auch viele der kreativen Textstellen nicht aus ihren eigenen Gedanken entstanden, sondern aus denen des Bloggers Airen. Sie selbst hat dabei also nicht viel überlegt, sondern einfach wortwörtlich wiedergegeben, was sie zuvor irgendwo gelesen hatte. Analysiert man diese Situation etwas genauer, kann man feststellen, dass hier ein Satz aus der Aufklärung den Nagel auf den Kopf treffen würde: "Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen". Und genau deswegen möchte ich nun hier die Aufklärung mit ins Spiel bringen.
Ich werde die Aufklärung nicht lange beschreiben, da auf meinem Blog bereits eine Interpretation/Beschreibung vorhanden ist:
http://liaschmidt.blogspot.com/2010/11/aufklarung.html
Kurz gesagt haben die Menschen in der Aufklärung angefangen selbst zu denken und sich eigene Meinungen/Ansichten zu bilden. <--- "Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Vergleicht man nun die Definition des Plagiats mit der, der Aufklärung, so kommt man zum Entschluss, dass sie sich widersprechen. Man könnte auch sagen, dass das Plagiat das Gegenteil der Aufklärung ist. In der Zeit vor der Aufklärung haben die Menschen sozusagen nur in "Plagiaten gedacht". Die Herrscher sagten ihnen, was sie zu denken hatten. Ohne wenn und aber. Die Ansichten der Herrscher und der Kirche, waren die einzigen Ansichten überhaupt.
In der heutigen Zeit wird man jedoch aufgefordert eigene Meinungen zu entwickeln, und diese zu präsentieren. Man sollte Ideen entwickeln, kreativ sein usw. Deshalb ist es heute nicht wirklich empfehlenswert, Andere zu kopieren. Es sei denn man braucht Zitate, oder andere Texte für eine Arbeit, in der es hilfreich ist, bestehende Texte mit einzubeziehen. Wichtig dabei ist aber, dass man die Quellen immer angibt. Denn nur so ist es legal!
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