In der letzten Woche haben wir viele verschiedene Texte gelesen und anschliessend über diese reflektiert. Etwas genauer befassen möchte ich mich mit dem Tagebuch, das Carl von Linné auf seiner Lapplandexpedition von 1732 geführt hat.
Hier noch eine kurze Zusammenfassung von seiner Expedition:
Carl von Linné machte sich am 12. Mai 1732, einen Tag vor seinem 25. Geburtstag, von Uppsala aus auf den Weg nach Norden, um im Auftrag und auf Kosten der Königlichen Wissenschaftssozietät in Uppsala insbesondere die Pflanzen- und Tierwelt Lapplands zu erkunden. (Nach dem heute allgemein verwendeten Gregorianischen Kalender war das übrigens der 23. Mai. Der Gregorianische Kalender wurde in Schweden erst 1753 eingeführt.) Linnés „Lappländische Reise“ ist das erste Lapplandbuch eines Naturforschers, der das Land selbst bereist hat.
(http://www.abisko.de/linnaeus.htm)
Die Art und Weise wie Linné schreibt, gefällt mir sehr gut. Wie schon Artmann gesagt hat, reiht Linné zwar, beinahe zusammenhangslos, Episoden aneinander, jedoch sind die Sätze so geschrieben, dass man sie fliessend lesen kann. Das Tagebuch beginnt mit einer Beschreibung seiner Kleidung. Es ist so detailliert beschrieben, dass man sich Linné bildlich sehr gut vorstellen kann. Nach dieser präzisen Einführung beginnt er sehr wissenschaftlich zu schreiben. Das heisst, er erzählt seine erlebten Tage nicht nur mit Adjektiven wie "schön, friedlich, ruhig, usw.", sondern gibt ganz genaue Beobachtungen an, die er während seiner Expedition gemacht hatte. Man spürt aus dem Text hinaus, dass Linné ein Mann war, der sich viele Überlegungen über die Welt und deren Aufbau gemacht hatte. Er glaubte nicht einfach alles, das man ihm so auftischte, wie es zum Beispiel die Kirchen gemacht hatten vor der Aufklärung. Man könnte es auch so formulieren: Er hatte den Mut sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Das ist meiner Meinung nach das, das seinen Text so aufklärerisch macht.
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