Samstag, 19. März 2011

Die Leiden des jungen Werther (nach dem Lesen)

"Um zwölfe mittags starb er. Die Gegenwart des Amtmannes und seine Anstalten tuschten einen Auflauf. Nachts gegen eilfe liess er ihn an die Stätte begraben, die er sich erwählt hatte. Der Alte folgte der Leiche und die Söhne, Albert vermocht's nicht. Man fürchtete für Lottens Leben. Handwerker trugen ihn. Kein Geistlicher hat ihn begleitet."
Mit diesen Worten endet das Buch von Johann Wolfgang Goehte. Wie wir schon von Anfang an wussten, stirbt Werther am Schluss der Geschichte. Da wir auch schon im Unterricht über den Tod von Werther gesprochen hatten, habe ich meine beiden Briefe in diese Richtung gehen lassen. Meine Antworten auf Werthers Briefe versuchten ihn von einem Tode abzuhalten, genau deshalb, weil ich wusste was sonst passieren würde. Als ich dann im Buch weitergelesen habe, konnte ich feststellen, dass auch der Wilhelm im Buch ihm helfen wollte, jedoch nichts machen konnte.
Werther schreibt am letzten Tag vor seinem Tode viele Briefe. Hauptsächlich an Lotte. Er schreibt ihr wie er sie geliebt habe und sie immer lieben werde. Er sagt ihr zudem, wie er sich mit dieser Situation des Todes abgefunden hat. Für Werther ist dies der einzige Ausweg aus dem grossen Leiden.
Ehrlich gesagt hatte ich mir seinen Tod um einiges weniger dramatisch vorgestellt. Ich dachte er würde sich die Kugel geben und dann sofort weg sein. Jedoch wird es im Buch so beschrieben, dass er sich über dem rechten Auge durch den Kopf geschossen hat und dann noch mehrere Stunden leiden am Boden lag. Seine Glieder waren gelähmt, doch er atmete noch immer. Er stirbt erst, als sich viele Leute um ihn versammelt haben und teilweise um ihn trauern. Er wird, wie er es gewünscht hatte, bei zwei Lindenbäumen auf dem Kirchhofe begraben. Werthers Leiche wurde von denen begleitet, die ihn liebten. Darunter war aber kein einziger Geistlicher, da es zu dieser Zeit als eine besonders grosse Sünde galt, sich das Leben zu nehmen.
Wenn ich über dieses Ende nachdenke, verspüre ich grosses Mitleid für Lotte. Denn es muss ein sehr schlimmes Gefühl sein, solche Briefe zu erhalten, und zu wissen, dass ein Mensch sich umgebracht hat, nur weil er einem liebte. Ich könnte mein Leben nicht mehr ohne Gewissensbisse weiterführen. Ich würde mir ständig irgendwelche Sachen vorwerfen. Ich weiss nicht, ob sich Werther auch solche Gedanken gemacht hat. Denn wenn er sie so liebte, wie er immer wieder gesagt hatte, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er ihr solch ein Leiden hinterlassen wollte.
Die Briefe von Werther an Lotte finde ich zum Teil ziemlich erschreckend. Es sind nicht nur Liebesbriefe, die ihr sagen, wie sehr er sie liebt. Nein, er vergöttert sie beinahe.
Werther war Liebeskrank, und diese "Krankheit" konnte er beim besten Willen nicht überleben, so stark war sie.

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